U23 Europameisterschaft 2020

Sachsen holen 4 Medaillen bei U23 EM, Frauen-Achter überrascht

Die Athletinnen und Athleten aus Sachsen haben bei der U23 Europameisterschaft in Duisburg bei 5 Finalteilnahmen 4 Medaillen geholt – davon 3 x Gold und 1 x Bronze. Bei fairen Bedingungen – Sonnenschein, meist spiegelglattem Wasser und etwas seitlichem Schiebewind – sorgte vor allem der Frauen-Achter (BW8+) mit dem Titelgewinn für eine große Überraschung.

Sophie Leupold (Pirnaer RV), Katja Fuhrmann (Laubegaster RV) und Paul Dohrmann (Wurzener RG) sind Europameister, Franz Werner (Pirnaer RV) rudert zu Bronze. Constantin Conrad (DRC) und Simon Schubert (USV TU) haben sich achtbar und überraschend ins Finale gerudert und einen tollen vierten Platz belegt.

Mit 4 Goldmedaillen, 5 Silbermedaillen und 6 Bronzemedaillen, also insgesamt 15 Medaillen schlug sich die U-23 Nationalmannschaft tapfer. Unser Glückwunsch gilt damit auch der Bundestrainerin Brigitte Bielig.

BM2- beendet die EM als Vierter

Constantin Conrad (Dresdner Ruder-Club) und Simon Schubert (USV TU Dresden) konnten gleich in ihrem ersten Seniorjahr auf sich aufmerksam machen. Mit einer soliden Leistung im Vorlauf und einem sehr guten Hoffnungslauf zogen sie in das große Finale ein. Die U23 Weltmeister 2019 aus Rumänien holten sich souverän den Titel. Trotz eines starken Endspurts konnten die Deutschen leider nicht mehr in den Kampf um die Medaillen eingreifen und holten sich mit Platz 4 die goldene Ananas. Beachtlich ist dabei, dass sie u.a. die U23 Vizeweltmeister 2019 aus Litauen hinter sich lassen konnten. Mit Rang vier können die Jungs von Trainer Egbert Scheibe sehr zufrieden sein und wir wünschen schon jetzt viel Erfolg für die kommenden Jahre.

BM2- Finale (ab 48:45)

BW4x ist U23-Europameister

Sophie Leupold (Pirnaer RV) hat ihre Mannschaft mit Tabea Kuhnert, Maren Völz und Lena Osterkamp (SC Magdeburg e.V. Abt. Rudern/ DRC v. 1884/ RC Potsdam) erfolgreich zur Goldmedaille getrieben. In einem der engsten Rennen des Finaltages zeigte das deutsche Boot eine beeindruckende Leistung. Auf den ersten 500 m lag das Feld noch eng beisammen. Mit einem knappen Luftkasten Vorsprung gingen die Niederländerinnen als Erste auf die zweiten 500 m. Das deutsche Boot hielt den Anschluss, aber auch die weiteren Verfolgerinnen ließen nicht locker. Auf der zweiten Streckenhälfte erhöhte das deutsche Quartett die Schlagzahl und zog mit dem Boot aus den Niederlanden gleich. Bug an Bug ging es auf die letzten 500 m. Die Entscheidung sollte im Schlussspurt fallen. Und da hatten die Deutschen am Ende die Nase vorn. Mit fast einer Bootslänge Vorsprung gewannen die Athletinnen von Trainer Andreas Herdlitschke verdient die Goldmedaille. „Nachdem wir gesehen haben, dass wir vorne mitfahren können, wussten wir, dass wir gute Chancen haben. Gold war schon das Ziel. Den Battle mit den Niederländerinnen konnten wir dann doch deutlich gewinnen“, so Tabea Kuhnert.

BW4x Finale (ab 1:30:15)

Siegerehrung BW4x (ab 1:49:08)

BM4x gewinnt Bronze

Schon im Halbfinale wurde deutlich wie eng das internationale Feld zusammen liegt. Im zweiten Halbfinale, das die Deutschen Aaron Erfanian, Paul Berghoff, Franz Werner und Anton Finger (DRC v. 1884/SC Magdeburg e.V. Abt. Rudern/Pirnaer RV 1872/Berliner RC) für sich entscheiden konnte, lagen nur 0,8 Sekunden zwischen Platz 1 und Platz 3. Das Team mit Franz Werner wollte im großen Finale angreifen. In einem ganz engen Rennen lagen alle sechs Boote auf der ersten Teilstrecke beisammen. Auf den zweiten 500 m übernahmen die Tschechen die Führung, das deutsche Boot ordnete sich hinter Italien auf Rang drei ein. Im weiteren Rennverlauf blieb es spannend. Vier Boote kämpften auf den letzten Metern um die Medaillen. Am Ende hatte Tschechien die Nase vorn, Silber ging an Italien und die Deutschen freuten sich über Bronze. Etwas weniger als 2 Sekunden trennten die Sieger von Platz 4, was für ein Krimi!

BM4x Finale (ab 1:43:17)

Siegerehrung BM4x (ab 1:59:00)

BM4+ ist U23-Europameister

Julius Christ, Paul Dohrmann, Robin Goeritz und Henning Köncke (RTHC Bayer Leverkusen Ruder-Abteilung/Wurzener RV Schwarz-Gelb/Kölner RV v. 1877/Osnabrücker RV/Olympischer RC Rostock v. 1956) haben dort weitergemacht, wo sie im Vorlauf aufgehört haben. Das Quartett setzte sich vom Start weg an die Spitze des Feldes und gab dort das Tempo vor. Im weiteren Streckenverlauf konnte sich das deutsche Boot Schlag für Schlag von der Konkurrenz lösen und mit einer Bootslänge Vorsprung auf die letzten 500 m gehen. Dort ließen die Jungs von Trainer Ralf Müller nichts anbrennen und jubeln am Ende verdient über die Goldmedaille. „Das war wirklich top, wir sind ein super Team. Wir hatten uns schon nach dem Vorlauf gut gefühlt und haben es den anderen Nationen heute gezeigt. Unsere Zeit liegt nur knapp über den U23-Weltrekord“, freut sich Julius Christ.

BM4+ Finale (ab 3:07:55)

Siegerehrung BM4x (ab 3:24:27)

BW8+ überrascht alle und gewinnt verdient den Titel

Nach dem starken Auftritt im Vorlauf wollte der Frauen-Achter (BW8+) auch im Finale für eine Überraschung sorgen. Und das gelang Annabelle Bachmann, Lea Dahn, Lisa Holbrook, Sarjana Klamp, Clara Oberdorfer, Katharina Tkachenko, Annika Weber, Katja Fuhrmann und Steuerfrau Neele Erdtmann (RV Ingelheim/RC Potsdam /Hanauer RC Hassia/Limburger Club f. Wassersport 1895/1907/Ulmer RC Donau/RC Potsdam/RRG Mülheim//Laubegaster RV Dresden/RV Waltrop 1928) mit einem weiteren Start-Ziel-Sieg eindrucksvoll. Das deutsche Boot setzte sich vom Start weg erneut an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von den Russinnen. Mit einer Bugspitze Vorsprung gingen die Athletinnen von Trainer René Burmeister auf die zweite Streckenhälfte. 750 m vor dem Ziel hatten die Deutschen fast eine Bootslänge auf die Verfolgerinnen herausgerudert. Mit diesem Vorsprung ging es auf die letzten 500 m. Die Rumäninnen kamen immer näher, aber das deutsche Boot hielt dem Angriff stand und ruderte verdient zu Gold. Im Ziel kannte der Jubel keine Grenzen. „Das ist einfach unglaublich. Nach dem Vorlaufsieg waren wir natürlich voll motiviert. Vom Start weg haben wir gemerkt, dass da heute was geht. Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Auf den letzten Metern habe ich nur Ja, Ja, dranbleiben geschrien“, freut sich Steuerfrau Neele Erdtmann.

BW8+ Finale (ab 1:53:24)

Siegerehrung BW8+ (ab 2:11:16)

U23-Bundestrainerin Brigitte Bielig sah viele positive Überraschungen

U23-Bundestrainerin Brigitte war mit den Ergebnissen mehr als zufrieden. „Das war eine sehr gute Veranstaltung für uns. Wir haben viele positive Überraschungen gesehen. Die Mannschaft inklusive dem Trainerteam hat toll zusammengearbeitet und in allen Bootsklassen bis zum Umfallen gekämpft. Natürlich hätten es auch gerne ein oder zwei Goldmedaillen mehr sein können, aber für mich ist immer die Breite wichtig. Vielen Dank auch an den Verband, dass wir uns drei Wochen in Trainingslagern gemeinsam vorbereiten konnten, das hat zum Erfolg beigetragen. Die Sportler gehen jetzt alle motiviert für die kommende Zeit vom Hof.“

Bilder: DRV / Seyb

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