Schwitzende und staunende Studenten in Shanghai

Ohrenbetäubendes Schnarren und der süß-klebrige Duft nach Zoo schlagen uns (Johanna und Marion Reichardt) bei unserer Ankunft am Hotel entgegen. Stickige 37°C, 99% Luftfeuchtigkeit und Gerüche gleichen denen eines Tropenhauses. Die Geräuschkulisse, welche wir anfänglich für einen Rasensprenger hielten, entpuppte sich als das Zirpen von Riesengrillen.
Da sind wir also zur Studenten-WM im Chinesischen Shanghai!!
Für uns Leichtgewichte war das Leihboot schnell eingestellt, während die schweren und damit verglichen zu den Asiaten doch überdimensional großen Männer bis zuletzt mit dem Material zu kämpfen hatten.
Und schon ging es auf die Strecke, die leicht an den zoologischen Elefanten-Badetempel erinnert – nicht nur wegen der Wassertemperatur.
Der Schweiß läuft schon vor der Erwärmung und bei fast 100% Luftfeuchtigkeit sind auch unsere Kühlwesten nahezu wirkungslos: Sehen wir dies als erfahrungsbringende zusätzliche Herausforderung.

Die Chinesen (Weixiao und Weimiao Zhang [ebenfalls Zwillinge]) dominierten in ihrem Vorlauf. In unserem schickten uns Italien (Arianna Noseda und Paola Piazzolla) in den Hoffnungslauf, sodass wir ein Rennen mehr Zeit hatten, uns an unser leicht schräg fahrendes Boot (Schwertkasten schief eingebaut) gewöhnen zu können.
Im Hoffnungslauf waren wir uns dann nicht einig, ob wir im Schlussspurt noch steuern sollten, oder nicht. Uneinigkeit im Zweier macht eben langsam, sodass uns die Briten (Alexandra Jane Styles und Fiona Grace Chestnutt) überholten. Ärgerlich! Aber für den Finaleinzug ausreichend – dann eben Attacke von der Außenbahn!
Finale: Zweier, miteinander, gemeinsam, auch gemeinsam gegen das schräge Schwert steuern. Die Niederländer (Anouk van Leeuwen und Arlette de Vegt) und Briten fielen zurück, sonst ist noch nichts entschieden, bis sich die Chinesen kurz vor dem Endspurt an die Spitze setzen konnten. Zweiter bis Vierter überquerten nahezu zeitgleich die Ziellinie. Australien vor Deutschland vor Italien, war die Entscheidung des Zielgerichts.
Ein super Rennen und eine Bronzemedaille als Reisesouvenir waren überaus zufrieden stellend.

Touristische Attraktionen wie die Aussicht vom zweithöhchsten Wolkenkratzer der Welt, Lukullische Speisen im traditionellen Restaurant und die Besichtigung der Altstadt komplettierten die Abenteuerreise.
Nicht nur ein spannender Wettkampf, sondern insgesamt ein einzigartiges Erlebnis! (Nahezu komplett finanziert vom allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband: Danke!)

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