Rückblick auf den 65. Rudertag des DRV

Am Wochenende des 16./17. Oktober dieses Jahrs fand der Verbandstag des Deutschen Ruderverbandes in Schweinfurt statt. Dieses alle zwei Jahre stattfindende Event stand ganz im Zeichen der Staffelübergabe des alten Präsidenten, Siegfried Kaidel, an seinen Nachfolger. Gleichzeitig warfen personelle Veränderungen und strategische Neuausrichtungen ihre Schatten voraus.

Im Vorfeld hat sich der Vorstand des Landesruderverband Sachsen viel Mühe gegeben, die sächsischen Positionen in voller Stärke und mit geordneten Positionen in den Deutschen Ruderverband einzubringen. An der Stelle möchte ich als Präsident allen Vereinen herzlichen Dank sagen, für die mit der Stimmenübergabe an die Vorstandsmitglieder in Sachsen einhergehende Vertrauensübergabe. So haben wir das erste Mal mit starker Stimme – im Verbund mit den ostdeutschen Bundesländern – unsere Positionen zu den diskutierten Aspekten sichtbar machen können. Damit haben wir die Interessen der Ruderer aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in den Gremien des Verbandes signifikant vertreten.

Neben der würdigen Verabschiedung des alten Präsidenten Siegfried Kaidel, dessen Laudatio kein Geringerer als der IOC-Präsident Thomas Bach hielt, wurden auch die alten Präsidiumsmitglieder würdig verabschiedet. Neben sehr viel Wertschätzung wurden auch kritische Aspekte insbesondere zur leistungssportlichen Entwicklung in den letzten Jahren im Verband angesprochen.

Damit wurde auch der Bogen zu einer Neuaufstellung des Verbandes im Leistungssport geschlagen. Mit überwältigender Mehrheit bekannte sich das deutsche Rudervolk dazu, den Leistungssport im Rudern auf professionelle Beine zu stellen. Hierzu wurde der neu gewählte Vorstand im Verbund mit dem Präsidium beauftragt, bis zu einem Sonderrudertag im Oktober 2022 ein belastbares Leistungssport- und Verbandskonzept mit zukunftsweisenden Strukturen aufzubauen.

Der in Schweinfurt gewählte Vorstand mit Moritz Petri an der Spitze erhielt – mit den Vizepräsidenten Thomas Gorski (Schatzmeister) und Katharina von Kodolitsch – die Aufgabe, die Erneuerung der Verbandsstrukturen voranzutreiben. Dazu gehört ebenso die Auswertung der Olympiade von Tokyo und die Ergebnisse der aktuellen POTAS-Studie. Ziel muss es sein, die Sportart Rudern nachhaltig und dauerhaft als Spitzensportart in der Familie der olympischen Sommersportarten zu etablieren.

Aus der Neuaufstellung der Verbandsgremien sei zu erwähnen, dass zum neuen Vorsitzenden des Länderrates unser Ruderkamerad Steffen Planer aus Sachsen-Anhalt einstimmig gewählt und der Ruderkamerad Karsten Finger als Beigeordneter im Beirat Leistungssport des DRV gewählt wurde.

Insgesamt ist aus meiner Sicht dieser Schweinfurter Rudertag als erfolgreich und richtungsweisend einzuschätzen. Besonders wichtig finde ich, dass man sich nicht mit einem „Weiter so“ im ruderischen Leistungssport abfindet, sondern ernsthafte Professionalisierung mit neuen Strukturen und Köpfen in Angriff nimmt.

Ich freue mich, dass ich gemeinsam mit Bernd Bielig, Tobias Rossberg und Dr. Bernhard Trui die sächsischen Interessen für unsere Vereine vertreten durfte. Dazu nochmals herzlichen Dank an alle Vereine in Sachsen.

Holger Hoffmann

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