City Beach Sprint bei den Finals in Dresden – Glanzvolle Medaillen und ein Abschied mit Gänsehaut

Von Gold, Bronze und großen Gefühlen: Die Finals 2025 in Dresden zeigten Coastal Rowing von seiner packendsten Seite – spektakulär, emotional und historisch. Denn neben Medaillen für den Pirnaer Ruderverein wurde die Elbe auch zur Bühne für den Abschied von Doppel-Olympiasieger Karl Schulze, der seine Karriere dort beendete, wo einst alles begann.

Gold für Franz Werner – Premiere gelungen

Beim allerersten City Beach Sprint auf der Elbe bewies Franz Werner eindrucksvoll, warum er als große Zukunftshoffnung im Coastal Rowing gilt. Der 24-Jährige vom Pirnaer Ruderverein dominierte das Rennen und sicherte sich den Deutschen Meistertitel in der neuen Disziplin – mit einem ebenso starken wie taktisch klugen Auftritt.

Dabei war es für Werner weit mehr als nur ein Titel:

„Karl hat mich vor ein paar Jahren zum Coastal Rowing gebracht. Dass ich jetzt bei seinem letzten Rennen Gold hole und mit ihm auf dem Podium stehe – das ist einfach perfekt“, sagte er bewegt nach dem Rennen.

Bronze für Sophie Leupold – Fotofinish mit Gänsehaut

Sophie Leupold, die ebenfalls für den Pirnaer Ruderverein startet, machte das Medaillenglück ihres Vereins komplett: Im Frauen-Einer sicherte sie sich nach einem dramatischen Rennen und einem Fotofinish gemeinsam mit Julia Tertünte (Münster) die Bronzemedaille.

„Die Stimmung war unfassbar – die Zuschauer waren so nah dran, das war Gänsehaut von Anfang bis Ende“, sagte Leupold im ZDF Sportstudio. Mit ihrer entschlossenen Art und starken Leistung verkörperte sie perfekt, wofür Coastal Rowing steht: Kraft, Reaktionsvermögen und Action. Ihr Ziel:

„Jetzt will ich zur EM, zur WM – und wer weiß, vielleicht irgendwann auch zu Olympia.“

Ein letztes Mal auf der Elbe – Karl Schulze verabschiedet sich

Der bewegendste Moment des Wochenendes gehörte jedoch einem, den alle nur ehrfürchtig „King Karl“ nennen: Karl Schulze, Olympiasieger von London und Rio, Weltmeister und Europameister beendete mit 37 Jahren seine aktive Laufbahn – mit einem Bronzerang im kleinen Finale und einem Abschied, der unter die Haut ging.

„Es war nicht alles technisch perfekt – aber eines der besten Rennen meiner Karriere“, sagte Schulze nach seinem letzten Zieleinlauf. Nach einem packenden Duell mit Paul Emil Scholz hechtete er jubelnd an Land, direkt vor die Augen seiner Familie, darunter seine Großeltern und Töchter Leni und Lea – und einen lautstarken Fanclub. Der Himmel über der Elbe weinte mit – doch dann kam die Sonne zurück.

Dresden als Anfang – und als würdiges Ende

„Ich habe auf der Elbe das Rudern gelernt – und hier endet es auch. Es passt einfach. Besser hätte ich mir das nicht malen können“, so Schulze später im ZDF. Die Bühne in Dresden war für ihn nicht nur Heimat, sondern auch Herzstück einer 20-jährigen Weltkarriere.

„Ich wollte damals nur zur Trainingsgruppe gehören. Mit den ersten Erfolgen kam der Ehrgeiz. Dann bin ich irgendwie drin hängengeblieben in diesem Rudern. Dass es dann zweimal mit Olympia-Gold klappt, ist umso besser. Es war ein geiles Leben in der Zeit.“

Der Rücktritt fiel ihm dennoch nicht schwer: „Die Entbehrungen für meine Familie wären zu groß gewesen.“ Nun freut sich Schulze auf mehr Zeit mit seinen Kindern – und bleibt dem Sport als Botschafter erhalten. Coastal Rowing wird 2028 olympisch. Für ihn kam das zu spät – für die nächste Generation ist es die große Chance.

Coastal Rowing: Spektakel mit Potenzial

Der City Beach Sprint in Dresden hat eindrucksvoll gezeigt, was Coastal Rowing kann: körperliche Härte, Nähe zum Publikum, packende Duelle, spektakuläre Bilder. Die Elbe wurde zur perfekten Kulisse – das Orga-Team der Finals leistete Großartiges. Eine noch stärkere Präsentation der Athletinnen und Athleten hätte dem Format zusätzlichen Glanz verliehen – das Potenzial der Sportart ist riesig. Und Dresden war nur der Anfang.

Danke, King Karl

Mit Bronze, Tränen, Applaus und einem letzten Rennen auf seinem Heimfluss verabschiedet sich Karl Schulze – als Sportler mit Herz, als Teamplayer, als Lokalheld.

Was bleibt? Die Erinnerung an eine außergewöhnliche Karriere. Und ein Abschied, der emotionaler nicht hätte sein können.

Danke, King Karl. Für alles.

Hier gibt es noch einen tollen Beitrag von sportschau.de

Und unter diesem Link könnt ihr die Finals im City Beach Sprint noch einmal schauen: Re-Live auf sportschau.de

Quelle: rudern.de/ Alexander Pischke

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