Am vergangenen Wochenende (3./4. Mai 2025) präsentierten sich Sachsens Juniorinnen und Junioren bei der Internationalen Juniorenregatta in München-Oberschleißheim in starker Form. Trotz kleiner Mannschaftsstärke setzte der sächsische Nachwuchs in zahlreichen Rennen deutliche Ausrufezeichen und knüpfte an die positiven Eindrücke der Leistungsüberprüfung in Brandenburg an. Gegen internationale Konkurrenz aus zehn Nationen gab es nicht nur Podestplätze, sondern auch wichtige Standortbestimmungen für die weitere Saison.
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Starkes Finish im Achter: Silber für Nordost-Team mit Knorr und Beiner
Ein Höhepunkt aus sächsischer Sicht war das Rennen des ersten Nordost-Achters der Junioren. Mit Laurenz Knorr (Pirnaer RV) und Jakob Beiner (ARV Leipzig) an Bord kämpfte das Boot auf den letzten 500 Metern beherzt und konnte noch das Westteam abfangen. Die Briten waren am Ende allerdings zu stark, sodass es zu Silber reichte – mit Tendenz nach oben, denn die Lücke zur Spitze wurde deutlich verkleinert.
Im zweiten Nordost-Achter ruderten Julius Schüller (ARV Leipzig) und Konstantin Wetzler (Dresdner RC) im B-Finale lange in Führung, mussten sich auf der Ziellinie jedoch knapp von Österreich geschlagen geben.
Felix Krones mit beeindruckendem Auftritt im Doppelvierer
Eine besonders souveräne Vorstellung zeigte Felix Krones (USV TU Dresden) im Junioren-Doppelvierer: Gemeinsam mit seinem Team fuhr er einen Start-Ziel-Sieg ein und ließ das polnische Boot mit 3,5 Sekunden Abstand hinter sich. Die Leistung macht Hoffnung auf weitere internationale Einsätze in dieser Formation.
Auch im Doppelzweier mit Mads Schmied (Potsdam) bestätigte Krones seine starke Form. Im hochklassigen Rennen fehlten am Ende nur 0,7 Sekunden zum Sieg – Silber auf internationalem Top-Niveau.
Achterbahnfahrt bei den Juniorinnen – klare Zeichen im Doppelvierer
Aenna Höfer (SC DHfK Leipzig) gewann mit ihrem Team souverän das B-Finale im JF 4x A – mehr als fünf Sekunden vor der Schweiz. Mia Laux (ebenfalls DHfK) belegte mit ihrer Crew in diesem Rennen Platz vier. Im Doppelzweier qualifizierte sich Höfer mit Partnerin Tia Häusler (LRV MV) für das A-Finale und erreichte dort Rang fünf. Laux und Sofia Tatis (Hamburg) fuhren im B-Finale auf Rang drei – hinter Booten aus Großbritannien und den Niederlanden.
Spannung pur im B-Juniorinnen-Einer – sächsisches Duell mit starkem Ausgang
Ein packendes sächsisches Duell lieferten sich Selma Ritter (Dresdner RC) und Mena-Pia Maier (SC DHfK Leipzig) im Einer. Am Sonntag setzte sich Ritter im direkten Bord-an-Bord-Kampf auf dem letzten Streckendrittel ab und sicherte sich den Laufsieg vor Maier. Beide präsentierten sich mit starken Leistungen, nachdem sie am Samstag jeweils auf Rang vier in ihren Abteilungen gelandet waren.
Moritz Herrmann mit Doppelsieg im Einer und Doppelzweier
Moritz Herrmann (Pirnaer RV) zeigte im Einer viel Nervenstärke. Nach einer denkbar knappen Niederlage am Samstag (0,2 Sekunden gegen Österreich) sicherte er sich am Sonntag einen klaren Start-Ziel-Sieg – mit drei Sekunden Vorsprung vor den Niederlanden. Auch im Doppelzweier mit Leonard Rothe (ARV Leipzig) war Herrmann erfolgreich: Das Duo gewann den dritten Lauf am Sonntag souverän – über sieben Sekunden vor der Schweiz.
Starke Teamleistung im JM 2x B und knappe Entscheidungen
Im Doppelzweier der B-Junioren konnten sich auch die weiteren sächsischen Boote gut behaupten: Tim Krisch (Laubegaster RV) und Quinn Röhner (USV TU Dresden) belegten im vierten Lauf am Sonntag Rang zwei – nur knapp hinter Slowenien. Direkt dahinter landeten Hendrik Mattusch (DHfK) und Heinrich Joost (Dresdner Ruderverein). Im JM 4x B ruderten Rothe, Joost, Röhner und Krisch am Sonntag auf Platz vier – eine geschlossene Teamleistung gegen starke Konkurrenz.
Wechselnde Erfahrungen im JF 2x B und JM 4- A
Ritter und Maier zeigten am Samstag eine starke Vorstellung und qualifizierten sich mit einem Laufsieg für das erste Finale am Sonntag. Dort reichte ein starker Schlussspurt allerdings nur noch für Platz vier – der dritte Platz wurde um eine Sekunde verpasst.
Im JM 4- A kamen Beiner, Schüller, Wetzler und Knorr noch nicht wie erhofft in Fahrt. Platz drei im C-Finale spiegelte das aktuelle Leistungsniveau wider – das Quartett wird in den kommenden Wochen weiter an der Feinabstimmung arbeiten müssen.
Ein wertvoller Gradmesser für die weitere Saison
Die Regatta in München hat gezeigt, dass Sachsens Juniorinnen und Junioren in vielen Bootsklassen konkurrenzfähig sind. Einige Leistungen – etwa im Doppelvierer A oder im Einer B – ließen aufhorchen und bestätigten das Potenzial, das schon bei der Leistungsüberprüfung auf dem Beetzsee sichtbar wurde. Gleichzeitig offenbarten sich in anderen Booten noch Abstimmungsbedarf – eine Erkenntnis, die für die weitere Saison ebenso wichtig ist. Mit Blick auf die Deutsche Jugendmeisterschaft ist klar: Der sächsische Nachwuchs ist auf einem guten Weg.
Bilder: meinruderbild.de/ Seyb