Rudern gegen Krebs

Text: Bernd Bielig  Foto: Ute Günther

Nach einer langen Vorbereitungsphase fand am 2. Juli die Benefiz Regatta „Rudern gegen Krebs“ erstmalig in Dresden auf der Elbe statt. Die Meinungen zur Durchführung dieser Veranstaltung gingen im Vorfeld stark auseinander. Nach der erfolgreichen Durchführung der Regatta hatten wohl alle ein bisschen Recht –  sowohl die Befürworter als auch die Skeptiker. Da ich diese Regatta sowohl im Vorfeld als auch in der Durchführung ( Steuermann ) begleitet habe, ist dieses natürlich eine sehr persönliche Sicht auf die Ereignisse. Diese Regatta, die für einen guten Zweck stattfand, krebskranken Menschen zu helfen, konnte mit einem beeindruckenden Meldeergebnis aufwarten. 58 Gig Boote mit 290 Teilnehmern hatten gemeldet. Zum größten Teil des Rudern unkundig kamen die Ruderbegeisterten aus den verschiedensten Einrichtungen des Gesundheitswesen. Mit großem Elan haben die Teilnehmer versucht in den Vereinen von Pirna bis Meißen die Grundregeln des Ruderns zu lernen. In den Vereinen wurde viel Zeit und Mühe für diese Aufgabe aufgebracht und man muss sagen – große Anerkennung – das ist den Verantwortlichen in den Vereinen sehr gut gelungen.

Nach Eintreffen auf der Regattastrecke Dresden Blasewitz spürten wir sofort die hervorragende Organisation in den Bootshäusern. Sowohl die Stiftung „Rudern gegen Krebs“ als auch der „Sächsische Elbe Regatta Verein“ hatten viel Mühe und Aufwand in die Gestaltung der Veranstaltung gelegt. Aber wie es so ist – einer spielt immer nicht mit. Das war diesmal der Wettergott. Wind, Regen und unschön niedrige Temperaturen machten dem Ruderfest zu schaffen. Dennoch wurden die Wettkämpfe mit großem Elan ausgetragen. Die Herausforderung für unsere „Anfänger“ wurde im Laufe des Tages immer größer. Die Elbe verwandelte sich plötzlich von glattem Wasser und Sonnenschein in ein raues, welliges und damit ungemütliches Gewässer. Schifffahrt und Freizeitkapitäne setzten dem Schwierigkeitsgrad noch eine Stufe drauf. Ich war in dieser Situation sehr dankbar, dass ich mit Kerstin Förster, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Ruderverbandes, eine erfahrene Ruderin mit an Bord hatte. Dieses machte doch einige wichtige Manöver einer Regatta wesentlich einfacher und damit auch sicherer für unsere eifrigen „Anfänger“ an Bord. Diesen Hinweis sollten die Organisatoren in zukünftige Veranstaltungen dieser Art mitnehmen. Ein erfahrener Steuermann und ein erfahrener Ruderer  entspannen bei anspruchsvollen Bedingungen die Lage wesentlich und tragen natürlich auch zur Einhaltung des Zeitplanes bei.

Trotz allem wurde hart um jeden Meter gekämpft. Die Techniken waren sehr verschieden. Auch wenn einige im Wettkampf den Überblick über die Koordination ihres  Körpers mit samt dem Rudergerät verloren, kamen doch alle ins Ziel. Viele Mannschaften hatten ihre Fans mit, die am Steg standen und ihre „Neuruderer“ anfeuerten. Das waren Kollegen und auch Familie. Einige Kinder feuerten Mama oder Papa kräftig an. Ansonsten wurde  allen Aktiven klar, dass Rudern unter freiem Himmel stattfindet. Entsprechend lichtete sich Publikum mit fortschreitend schlechtem Wetter. Nachdem sich doch eine kleine Phase der Müdigkeit am Nachmittag eingeschlichen hatte, fanden die Finalläufe der Frauen, Männer, Mixed – Vierer und des Klinikcups mit großem Engagement statt, denn nun ging es um den Sieg.

Aber egal wie es ausgegangen ist, gewonnen haben alle, vor allem  diejenigen, denen der Erlös dieser Benefiz – Regatta zu Gute kommt. Am Schluss waren alle Teilnehmer einer Meinung – Toll, Super, das muss man erlebt haben, wir können auch bei „knallharten“ Bedingungen rudern, wir haben es durchgestanden…. Eine bessere Meinung kann man nicht mit nach Hause nehmen.

Wir hoffen, dass der eine oder andere Teilnehmer Gefallen am Rudern gefunden hat und in einem unserer sächsischen Vereine dem Rudersport weiter treu bleibt. Jeder Verein hat Angebote für Freizeitsport und wer mag, auch Wettkampfsport.

Vielen Dank noch einmal an alle Teilnehmer und Organisatoren.

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